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  [record reviews: roadwork vol 2]



Motorpsycho
»Roadwork Vol. 2: The MotorSourceMassacre«

Review of Roadwork Vol 2 taken from the
German magazine
INTRO #81 / February 2001.
German. Found at the intro-site.


MOTORPSYCHO
»Roadwork Vol. 2: The MotorSourceMassacre«
(Stickman / Indigo)

Es ist schon richtig, dass ein wenig Vertrautheit mit dem Motorpsycho'schen Oeuvre nicht schaden kann, möchte man sich dem Genuss dieses Mitschnitts widmen, der schon 1995 auf dem Kongsberg Jazzfestival aufgezeichnet wurde und bereits des öfteren in Interviews erwähnt wurde: Motorpsycho spielten dort zusammen mit ihrem alten Keyboard-Spezi Deathprod und den norwegischen Free Jazzern The Source - es soll auch eine Probe gegeben haben - Stücke beider Bands. Wie hierbei von der Motorpsychodelia lediglich der Torso in schweren Riffs fortlebt, während die urviechigen analogen Synthesizer Deathprods abenteuerlustig aufheulen und die beiden Bands sich in befreiendem wie befreitem Spiel ergehen, dürfte, wie Bent Saether in den Linernotes vermerkt, in der Tat weder für Puristen des Rock wie des Jazz besonders eingängig wirken.

Motorpsycho - damals gerade mal so eben mit dem wuchernden Kraut hiesigen Rocks der Siebziger bekanntgemacht - kriegen sich vor übermütiger Freude angesichts vorher nicht für möglich gehaltener musikalischer Freiheiten kaum noch ein, und The Source werden vom ungestümen Lärmen der jungen Rocker entsprechend gefordert und mitgerissen. Wurde ja ohnehin Zeit, dass der ganze Jazz und das andere komische Zeug, mit dem sich Motorpsycho seit einigen Jahren füttern, wieder herauskommt. Dass wir hier sozusagen die Geburt miterleben können, ist natürlich besonders unterhaltsam, zumindest solange man sich ein wenig von dieser Neugierde bei der Erkundung ungewohnter Töne erhalten hat.

Andreas Schnell